// S. 10//
Schlechtes Quartier.
22. An Posen vorbey nach Loban. R[egiments]-St[ab] Posen. E[scad- rons]-St[ab] Demsen. Windmühlen bey Posen. Die Dörfer bey Posen herum sind gröstentheils von deutschen Kolonisten angelegt und bewohnt. Nur wenige reden die Landessprache, und überhaupt unterscheiden sie sich von den Pohlen sehr zu ihrem Vortheil, sind aber deswegen von denselben gehaßt.
23. Rasttag.
24. durch Posen. (Pohle: Posnania, schöne beträchtliche Stadt) über die Warthe durch Pudewiz (Pohle: Pobiedziska) nach Panskiaklinka. R[egiments]-St[ab] Pudewiz. E[scadrons]-St[ab] Koszalkowikorki.
Schlechtes Quartier. Abends Wasserfahrt.
25. durch Gnesen. (Pohle: Gniesna — Sitz eines Erzbischoffs. — Groser Pferdemarkt. —) nach Czecznigrolewski
. R[egiments]-St[ab] u. E[scadrons]- St[ab] Gnesen. Gutes Quartier im Schlosse bey einem Grafen. Seine und des Pfarrers Extase bey der Schilderung Württembergs.
26. durch Trczmezno, Wilatawo und Kwiesziscevo nach Gora. Regiments]-St[ab] Kwiesziscevo. E[scadrons]-St[ab] Szarnotul. l.ter und 2.ter Zug Kornowa. (Armuth des Edelmanns in Kornowa und groser Luxus seiner Töchter, die Fenster mit Papier verpappt. 1. Federbett für das Ehepaar, Strohsäcke die Betten der Fräulein Töchter. 1. zerbrochenes Glas für die ganze Familie. Die Töchter in Seide gekleidet, 1. Kammer-Jungfer zu ihrer Bedienung)
// S. 11//
Schlechtes Quartier bey Deutschen. Nachmittags Besuch in Kornowa.
27. durch Strzelno und Kruszwica nach Puewko. R[egiments]-St[ab] Radczejew. E[scadrons]-St[ab] Bronijewo.
Schlechte Witterung. Mäuseturm in Winowraclaw. Schlechtes Quartier.
28. durch Radczejew und Dobrczin nach Brzeac
. R[egiments]-St[ab] Wraclawek. (viele Württemberger in Radczejew.)
Kirschengeist
beym Oberpräfecten in Radczejew. Frühstück in der Post. Gutes Quartier bey einem Beamten.
29. Rasttag (In Brzesc in der umliegenden Gegend ist der Weichselzopf29 sehr häufig)
der Podpräfect
. Patriotismus des Beamten. Seine Artigkeit. Zuchthaus in Brzesc.
30. durch Wraclawek über die Weichsel, wo wir in grosen Böten
zu 70. bis 80. Pferden übergeschifft wurden, nach Maliczewo. R[egiments]-St[ab] Lipno. E[scadrons]-St[ab] Ostrawita. (Unbegreifliche Dummheit des Unter-Officiers Sturm, der die Avantgarde führte. Das erste Dorf auf dem rechten Ufer der Weichsel gewährte durch seine deutsche Bauart, Reinlichkeit, und seinen Anschein von Wohlhabenheit einen überraschenden Eindruck. Gutes Quartier bey einem Edelmann.)
// S. 12//
May 1812.
1. durch Lipno und Skompe nach Meskin. R[egiments]-St[ab] Sierps. E[scadrons]-St[ab] Milowenczin. (In Lipno sind die meisten Straßen mit Brettern belegt. Hang der Pohlen zum Stehlen. Grenzenlose Unreinlichkeit. Gefährliche Wasserfahrt. Schlechtes Quartier bey einem Jäger. Hartnäckigkeit seiner Frau, das Gestohlene zu verläugnen)
2. durch Sierps nach Luszi, ein Dorf von lauter Edelleuten bewohnt. R[egiments]-St[ab] Srzensk. E[scadrons]-St[ab] Slawkowo. (Spizbüberey
eines Juden.) Fourage Requisition
. Seit 14 Tagen meistens bey Bauren einquartiert, in Einer Stube mit dem Bauren, seinem Federvieh, seinem Hornvieh, seinen Schaafen, seinen Schweinen.
3. durch Srzensk (letztes polnisches Städtchen) und Illowo oder Jilienburg mit einem Schloß (erstes ostpreussisches Ort
) wieder ins Pohlnische zurück, über Mittag im Schloß einer polnischen Gräfin. Abends nach Burz. R[egiments]-St[ab] Illowo. E[scadrons]-St[ab] Rigoczin.
4. Nach Schiman. R[egiments]-St[ab] Neidenburg. E[scadrons]-St[ab] Saberow. l.ter und 3.ter Zug Pilgramsdorf. Quartier in der Mühle.
5. Rasttag (Verunglückte Wasserfahrt.)
6. durch Neidenburg nach Naraithen. R[egiments]-St[ab] Passenheim. E[scadrons]-St[ab] Scheffelsdorf. l.ter Zug Waplitz 3.ter Zug Schützendorf.
Standquartier
bis zum 9.ten, den 7.ten Nachmitt[ag] in Waplitz.
8. Nachmitt[ag] in Schützendorf und Passenheim.
10. Nach Pataunen. R[egiments]-St[ab] Wartenburg. E[scadrons]-St[ab] Großburden. l.ter und 3.ter Zug Mokdähnen.
// S. 13//
Standquartier bis zum 22.ten
(Quartier beym Gutsbesitzer Freytag. Seine artige Frau und Tochter. Langweiliger Ball in Wartemburg [sic!]. Abschied in Pattaunen.
23. durch Wartenburg und Rössel nach Rabawen. R[egiments]- und E[scadrons]-St[ab] Rössel, (ein artiges Städtchen.)
In der Gegend von Rössel, Rastenburg und Angerburg bezog das Regiment neue Standquartiere, wo es bis zum 9. Juny liegen blieb. Ich wurde mit einem Commando zu Unterhaltung der Communication mit den Vorposten nach Goldap detaschirt
, und marschirte den
24. an dem schönen und grosen Kloster, die heilige Linde, vorbey nach Rastenburg. Angenehmer Abend.
25. durch Angerburg nach Popiollen.
26. Nach Goldap, wo ich den preussischen HusarenLieutnant v[on] Teschen ablöste, und mit meiner Mannschaft die Relais-Stationen
Kowalen und Magunitschken besetzte. (Visiten bey den Edelleuten. Groser Wolfszwinger zwischen Popiollen und Goldap.)
(Gutes Quartier beym Amtmann Reuter von Waldaukadel. Der Justizrath, Vorsteher der Stadt. General v[on] Brittwiz. Der Stallmeister Lieutenant Heiduk
//S. 14//
Lieutenant v[on] Dunker vom Brandenburgischen Uhlanen-Regiment. Lieutenant Behrens vom l.ten schwarzen Husaren-Regiment. Kaufmann Leo, Pferdshandel.
Juny 1812.
3. Abends bekam ich den Befehl, meine Detachements einzuziehen, und nach Olezko in das Hauptquartier unsers neuen Brigade-Generals Subervic
zu marschiren.
4. Nach Olezko. (Markgrabowa.) (Standquartier bis zum 10. des Monats. Rittmeister Lynar und Lieutenant Kosel von einem preussischen Dragoner- Regiment. Pferdshandel.
7. brach das Regiment aus seinen Standquartieren auf, u[nd] den
11. stieß ich in Kowalken
zu demselben. R[egiments]-St[ab] Grabowen. E[scadrons]-St[ab] Altenbude.